
MANDAT UND RESULTAT
500 Arbeitnehmer in den sozialen Einrichtungen der Lebenswege-Gesellschaften in Berlin können trotz Insolvenz weiter für die Pflege von Menschen mit Behinderungen tätig bleiben. Die Insolvenzverfahren werden im Sommer 2017 mit Unternehmenskaufverträgen und einem Insolvenzplan der zentralen Obnergesellschaft beendet. Besonders erfreulich ist, dass die Lebenswege-Betriebe unter dem Dach der Spastikerhilfe erhalten bleiben, die als Gesellschafterin dazu Beiträge leistete.
Die Ausgangssituation
Die Lebenswege-Gesellschaften betreiben ambulante Pflegedienste, stationäre und teilstationäre Pflegen, Einrichtungen des betreuten Wohnens sowie weitere Wohnprojekte‚ an einer Vielzahl von Standorten in Berlin. Besonders die Pflegetätigkeit der Lebenswege-Gruppe genießt aufgrund hoher fachlicher Kompetenz nicht nur einen ausgezeichneten Ruf, sondern erzielt bei Bewertungen durch den medizinischen Dienst auch höchste Noten. Im April 2012 musste die Geschäftsführung der Lebenswege-Gesellschaften Insolvenzantrag stellen, nachdem in einem Projekt der Altenhilfe dort aufgelaufene Anfangsverluste nicht mehr aufgefangen werden konnten.
Pflege fürs Ganze
Die Geschäftsführung der Lebenswege-Gesellschaften nutzte das seit dem 1. März 2012 geltende neue Insolvenzrecht zur erleichterten Sanierung von Unternehmen (ESUG). In Abstimmung mit den Gläubigern und einem einstimmigen Votum des vorläufigen Gläubigerausschusses wird damit die Reorganisation und Sanierung über ein Insolvenzverfahren realisiert. Joachim Voigt-Salus ist dazu vom Amtsgericht Charlottenburg
als Insolvenzverwalter eingesetzt. Erklärtes Ziel des Verfahrens war, dass der Geschäftsbetrieb der Lebenswege für Menschen mit Behinderungen gGmbH und der operativen Einheiten der Tochtergesellschaften mit über 500 engagierten Arbeitskräften uneingeschränkt fortgesetzt wird.
Das Amtsgericht Charlottenburg hat im Mai 2017 den von Joachim Voigt-Salus als Insolvenzverwalter der Lebenswege Wohnprojekte gGmbH vorgelegten Insolvenzplan bestätigt, auf dessen Grundlage die Gläubiger dieser Gesellschaft eine außerordentlich hohe Quote in Höhe von 88 % ihrer Forderungen erwarten können. Der Insolvenzplan war bereits Ende Januar 2017 von den Gläubigern im Rahmen des Erörterungs- und Abstimmungstermins einstimmig angenommen worden, seine Bestätigung hing jedoch zunächst noch davon ab, dass parallel die Voraussetzungen für die Sanierung weiterer Gesellschaften der Lebenswege-Gruppe geschaffen werden können.