„Das Amtsgericht Charlottenburg ordnete mit Beschluss vom 31.01.2022 ein vorläufiges Insolvenzverfahren über das Vermögen der Britze Elektronik und Gerätebau GmbH an“, erklärt Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus von der Kanzlei VOIGT SALUS. Er wurde vom Gericht zum (vorläufigen) Insolvenzverwalter bestellt. Trotz des Insolvenzeröffnungsverfahrens läuft der Geschäftsbetrieb des mittelständischen Elektronik-Spezialisten weiter. „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Kunden sind informiert. Wie freuen uns, dass unser Unternehmen in der derzeitigen Situation auf breite Unterstützung bei den bevorstehenden Aufgaben setzen kann“, sagt Geschäftsführer Thorsten Reiche.

Trotz solider Entwicklung in Schieflage geraten

Die Geschäftsentwicklung der BRITZE Elektronik und Gerätebau GmbH mit ihren 56 Mitarbeitenden verlief in den vergangenen Jahren grundsätzlich positiv. Erst zuletzt hatte sich die Ertrags- und Liquiditätslage merklich verschlechtert. Die Gründe dafür lagen in den aktuellen Herausforderungen des Elektroniksektors und der Kundenstruktur des Unternehmens: Schwerpunkt der BRITZE Elektronik ist die Fertigung elektronischer Baugruppen für verschiedene Branchen, insbesondere für die Schiffbauindustrie. Vornehmlicher Auslöser der derzeitigen Krise ist die Insolvenz der MV-Werften-Gruppe, eines Hauptauftraggebers des Unternehmens. Dem Elektronik-Zulieferer war es nicht möglich, den Ausfall dieses Großkunden kurzfristig zu kompensieren. Zudem war bereits erhebliches Kapital durch die entsprechende Auftragsvorfinanzierung gebunden. Hohe Einkaufskosten bei elektronischen Bauteilen durch den derzeitigen Materialmangel belasteten BRITZE Elektronik zusätzlich.

Trotz umgehend eingeleiteter Bemühungen konnte das Unternehmen die notwendige Restrukturierung nicht außergerichtlich fortsetzten. Deshalb stellte der Geschäftsführer beim zuständigen Amtsgericht den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.

Geeignetes Sanierungsszenario

„Die Britze Elektronik und Gerätebau GmbH steht zweifelsohne vor Herausforderungen. Allerdings besitzt das Unternehmen eine zeitgemäße Angebotsstruktur und einen gesunden operativen Kern. Aus diesem Grund sehen wir hier gute Aussichten auf eine baldige Sanierung“, so der (vorläufige) Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus. Kurzfristig werde er nun ein geeignetes Sanierungsszenario zur Reorganisation des Unternehmens erarbeiten. Es soll den Fortbestand des Mittelständlers gewährleisten und seine Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen.

Strukturierte Investorensuche ist angelaufen

Parallel zu den Sanierungsbemühungen des Verwalters wurde ein strukturierter Investorenprozess initiiert. Diesen verantwortet Unternehmensberater Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG mit seinem Team. „Wir möchten zu einer bestmöglichen Lösung für das Unternehmen beitragen. Dazu sind wir bereits mit ersten vielversprechenden Investoren in die Gespräche gegangen, die ihr Interesse signalisiert haben“, sagt Leopold.

Mehr Informationen: www.britze-elektronik.de
 

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