Mandat

Im Sommer 2015 musste die OTEMA-Gruppe ihre Sanierung mit Insolvenzverfahren bewerkstelligen. Die Gruppe erwirtschaftete konsolidiert knapp 100 Mio. € Jahresumsatz mit dem Handel und Service von Landwirtschaftsmaschinen und schweren Nutzfahrzeugen. OTEMA war Haupthändler der Marken DAF, New Holland, JCB und FIAT Professional und verfügte über acht Niederlassungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern. Insbesondere problematische Investitionen, hohe Verluste im operativen Geschäft der Standorte in Bayern und ein hoher Vorfinanzierungsbedarf, der nicht gedeckt werden konnte, führten zur Zahlungsunfähigkeit der Gesellschaften und machten die Insolvenzantragstellungen notwendig.

Der Auftrag

Die Insolvenzverfahren leitete die Geschäftsführung der Gruppe als Eigenverwaltungsverfahren ein. Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus begleitete diesen Verfahrensabschnitt als Sachwalter. Nachdem die Defizite der Gruppe vollständig virulent wurden, bestand der Sanierungsansatz darin, neue Träger für das Unternehmen als Investoren zu finden. Dies gelang zunächst nur für den Nutzfahrzeug-Bereich. Die Lösung für die Landmaschinen-Sparte konnte Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus schließlich als Insolvenzverwalter entwickeln.

Lösung für die Nutzfahrzeugsparte und Fortführung des Service für Landmaschinen

Bereits zum Tag der Eröffnung konnte der Insolvenzverwalter den zuvor mit dem Eigenverwalter eng abgestimmten Unternehmenskaufvertrag über den Standorte der Gruppe bei Bad Dürrenberg unterzeichen. Die Holfelder-Gruppe betreibt seitdem die dortige Nutzfahrzeug-Sparte, zu der auch eine Werkstatt in Grimma gehört. Alle Arbeitsplätze dieses Standortes sind übergegangen.

Die weiteren Standorte des Landmaschinen-Bereichs führte der Verwalter trotz einer äußersten Beanspruchung der Liquidität über Monate fort, so dass es nicht zu Unterbrechungen während der Ernte kam. Die Kundenbeziehungen zu den Landwirten blieb damit intakt.

Rettung für den Landmaschinen-Service

Nach sehr schwierigen und komplexen Verhandlungen gelang der Insolvenzverwaltung schließlich im Herbst 2015 die Übertragung der Landmaschinen-Standorte. Die AGRAVIS-Tochtergesellschaft NewTec GmbH erwarb die Standorte in Grimma, Lichtenau und Schmölln der insolventen OTEMA-Gruppe mit allen Arbeitsplätzen, nachdem die Kartellbehörde die wettbewerbsrechtlich nötige Zustimmung erteilte. Das Konzept von NewTec hatte den Gläubigerausschuss und die Insolvenzverwaltung überzeugt.

Die NewTec GmbH gehört zu dem in Münster und Hannover ansässigen AGRAVIS-Konzern, der ein Agrarhandels-und Dienstleistungsunternehmen mit rund 7,4 Milliarden Euro Umsatz und 6.100 Mitarbeitern ist. Die geschäftlichen Schwerpunkte der AGRAVIS Raiffeisen AG liegen in den Agrarsparten Getreide, Ölsaaten sowie Futtermittel, Düngemittel, Pflanzenschutz und Saatgut. Bedeutende Aktivitäten bestehen zudem in den Bereichen Agrartechnik und Energie.

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