Leipzig. Deutschlands größter, unabhängiger Premiumpartner der Netzbetreiber O2, Telekom und Vodafone sowie deren Einzelmarken hat Insolvenz beantragt. Unseren Partner, Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus, hat das Insolvenzgericht Leipzig zum vorläufigen Verwalter bestellt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Leipzig und betreibt mit rund 300 Mitarbeitern deutschlandweit mehr als 130 eigene Filialen. Die Historie von FEXCOM reicht bis 1993 zurück. FEXCOM ist ein Unternehmen der Philion Gruppe. Auch diese Muttergesellschaft und deren Tochter OBS sind von der Insolvenz btroffen. Für diese Gesellschaften bestellte das Gericht ebenfalls unseren Partner Voigt-Salus, so dass die Sanierung aus einer Hand organisiert werden kann. Zuvor hatte das Gericht seine Gruppenzuständigkeit bejaht.

„Die FEXCOM GmbH befindet sich in einem gerichtlichen Sanierungsverfahren“, bestätigt Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus. Der Insolvenzantrag wurde am 26. Oktober 2020 gestellt und vom Amtsgericht Leipzig mit Beschluss vom 27. Oktober 2020 als vorläufige Insolvenzverwaltung bestätigt. Die Antragstellung wurde dabei vom Cottbuser Rechtsanwalt Enrico Schwartz begleitet, SCHWARTZ Consulting.

FEXCOM-Geschäftsführer Steffen Anders berichtet zu den Hintergründen der Krise: „Wie viele andere Händler auch, hat uns Corona hart getroffen. Mit der Schließung der Läden im Frühjahr dieses Jahres erlitten wir einen vollständigen Umsatzeinbruch. Die Stores sind zwar wieder geöffnet, jedoch gibt es seitdem starke Reglementierungen hinsichtlich der maximalen Kundenanzahl in den Filialen. Die aktuell abgeschlossenen Geschäfte reichen nicht aus um diese Verluste aus dem Zeitraum des Lockdown zu kompensieren.“ Auch die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld, Stundungen oder Zahlungsaufschüben konnten die Umsatzausfälle nicht dauerhaft kompensieren, die finanzielle Lage verschärfte sich bis hin zur Zahlungsunfähigkeit.“

Reorganisation des Filialisten wird durch erfahrenes Sanierungsteam unterstützt

Das gerichtliche Verfahren möchten die Geschäftsführer Steffen Anders und Davut Sahin nun nutzen, um das Unternehmen weiter zu sanieren und so langfristig erhalten zu können. Insolvenzverwalter Joachim Voigt-Salus sagte in einer ersten Stellungnahme: „Unser Ziel ist es, zunächst den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und fortzuführen. Parallel werden wir alle zur Verfügung stehenden Sanierungsoptionen prüfen, so dass im Rahmen des Verfahrens eine bestmögliche Fortführungslösung für die Beteiligten gefunden werden kann.“ Die Mitarbeiter wurden bereits informiert, sie stehen motiviert zum Unternehmen. Ihre Löhne sind über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit bis Ende Dezember 2020 abgesichert. Auch der erforderliche (vorläufige) Gläubigerausschuss wurde vom Gericht bestellt und hat seine Arbeit bereits aufgenommen.“

Neben dem erfahrenen Insolvenz- und Restrukturierungsexperten Joachim Voigt-Salus, der durch seinen Leipziger Kollegen Christian Krönert unterstützt wird, begleitet Unternehmensberater Simon Leopold, Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner, mit seinem Team die Sanierung. Zu den Aufgaben gehören unter anderem die operative Sanierung des Händlers sowie die Durchführung eines strukturierten M&A-Prozesses. Simon Leopold ist bereits seit 15 Jahren in der Sanierungsberatung tätig und hat Erfahrung bei der Sanierung von Filialisten. „Der Markt ist hart umkämpft, doch FEXCOM hat einen operativ gesunden Kern, die Chancen für eine nachhaltige Sanierung sind gut“, so der Unternehmensberater. „Im Rahmen der Analyse stellen wir Abläufe und Prozesse, aber auch die Filialstruktur auf den Prüfstand, führen Gespräche mit Lieferanten, Großkunden, Finanzierern. Zudem gibt es bereits erste potentielle strategische Investoren, die ihr Interesse signalisiert haben und mit denen wir im Austausch sind.“

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