Außergewöhnlich schnell und dank einer gut koordinierten Zusammenarbeit der bestellten Insolvenzverwalter konnte die insolvente Schneider Mineralöl Gruppe gerettet werden. Gut zwei Monate nach Antragstellung haben die Insolvenzverwalter Ralf Hage, Olaf Seidel und Dr. Helmut Schwarz mit Unterstützung der Berater von hww einen Käufer gefunden: Der internationale Mineralölkonzern VARO Energy übernimmt den Geschäftsbetrieb der Schneider Mineralöl Gruppe. Der Investor plant, alle Arbeitsplätze zu erhalten und die Standorte fortzuführen. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde.

Mit dem Kauf des Händlers von Brenn- und Kraftstoffen, der auch eigene Tankstellen betreibt, baut der VARO Energy Konzern sein Netzwerk von Raffinerien, Lagertanks und Vertriebskanälen weiter aus, um in Nordwesteuropa die zuverlässige Versorgung von Ölprodukten für Heizen, Transport, Bau und die petrochemische Industrie sicherzustellen.

Die Insolvenzverwalter freuen sich über den schnellen Erfolg bei der Investorensuche und danken allen Beteiligten für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung. „Wir haben für die Schneider Mineralöl Gruppe eine sehr gute und vor allem stabile Lösung gefunden. Der Verkauf stellt sicher, dass der Geschäftsbetrieb der Gruppe fortgeführt wird und die Mitarbeiter eine Zukunft unter dem Dach eines erfolgreichen internationalen Konzerns haben. Unser Dank gilt allen Beteiligten, insbesondere den Mit-arbeitern, die einen großen Einsatz in den vergangenen Wochen gezeigt haben“, so die Rechtsanwälte Ralf Hage, Olaf Seidel und Dr. Helmut Schwarz.

Die Schneider Mineralöl Gruppe ist mit einem Jahresumsatz von ca. 200 Mio. Euro und rund 104 Beschäftigten  einer der größten Brennstoff- und Mineralölhändler Mitteldeutschlands. Der Unternehmensschwerpunkt liegt in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Die Hauptgesellschaft, die Schneider Mineralöl GmbH, meldete im Februar 2017 Insolvenz an. In der Folgezeit wurden auch die weiteren Unternehmen des Firmenverbundes, die SMM Vermögensverwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG, die EPT – European Partner Tank GmbH sowie die BHG Energieservice GmbH insolvent.

Die Unternehmensgruppe wurde in der jetzigen Form Ende der 90er Jahre von Wolfgang Schneider gegründet und zählt zu den 100 größten sächsischen Unternehmen. Nachdem die zwischenzeitliche Konzentration auf den Biodieselmarkt aufgrund der gesetzlichen Änderungen an Bedeutung verlor, baute die Gruppe sukzessive ein Netz aus 50 (teilweise automatisierten) Tankstellen aus und konnte erhebliche Marktanteile durch Firmenkundenkarten gewinnen. Zudem wurde im Markt der privaten Heizölversorgung ein weitverzweigtes Vertriebsnetz aufgebaut. Der gestiegene Preiskampf in der Branche, Termingeschäfte und zuletzt eine gescheiterte Zwischenfinanzierung führten schließlich zur gegenwärtigen Zahlungsunfähigkeit.

Das Amtsgericht Dresden bestellte Ende Februar/Anfang März 2017 für die operativ tätigen Gesellschaften drei Insolvenzverwalter. Neben Rechtsanwalt Ralf Hage (VOIGT SALUS. Rechtsanwälte und Steuerberater PartG mbB) für die EPT – European Partner Tank GmbH sowie die BHG Energieservice GmbH wurden Rechtsanwalt Olaf Seidel (Wolff Rapp Rechtsanwälte) für die Schneider Mineralöl GmbH und Rechtsanwalt Dr. Helmut Schwarz (CADMUS Partnerschaftsgesellschaft) für die SMM Vermögensverwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG bestellt.

Noch im Insolvenzantragsverfahren initiierten die vorläufigen Insolvenzverwalter einen strukturierten Investorenprozess. Mit der Durchführung des M&A-Prozesses wurden die Berater von hww beauftragt. hww-Geschäftsführer Werner Warthorst hat mit seinem Team eine internationale Marktansprache durchgeführt und die komplexen, intensiven Verhandlungen der Insolvenzverwalter begleitet. Innerhalb kürzester Zeit konnte so nicht nur der Käufer gefunden, sondern auch eine Einigung mit ihm erzielt werden. Im Rahmen der nachfolgenden sehr umfangreichen und komplexen Vertragsverhandlungen haben die  beteiligten Insolvenzverwalter die Konditionen sowohl untereinander als auch mit der Kanzlei Noerr auf der Käuferseite abgestimmt.

„Der Verkauf ist als großer Erfolg zu werten. Zum einen aufgrund der Schnelligkeit, mit dem wir für die Gruppe einen Käufer gefunden haben. Zum anderen weil der Verkauf in einem sich konsolidierenden Markt gelungen ist“, erläutert Werner Warthorst, der als Projektleiter für die Transaktionsberatung verantwortlich war.

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